Wesentliche Überlebensmechanismen sind Dissoziation und Spaltung.
Spaltung ist ein Schutzmechanismus der menschlichen Psyche. Gefühle und Erfahrungen, die für das jeweilige Bewältigungssystem eines Menschen überfordernd sind und emotional nicht verarbeitet werden können, werden abgespalten (lat. dissociare). Ursache dissoziativer Störungen sind im Wesentlichen negative Erfahrungen in der frühen Kindheit, wie Gewalt, Missbrauch, sexuelle Übergriffe und Vernachlässigung.
Traumata hinterlassen nachhaltige Spuren in unserem Organismus. Um überwältigende Situationen zu überleben, haben sich Strategien entwickelt, die damals hilfreich und notwendig waren. Genau diese Überlebensmechanismen werden über die Zeit selbst zum Problem, da diese starr sind und sich nicht adaptiv auf verändernde Situationen einstellen können. Auch können durch verschiedene Reize abgespaltene Traumagefühle immer wieder an die Oberfläche gespült werden und zu teilweise völlig irrationalem Verhalten führen.
Je schwerwiegendere Traumatisierungen ein Mensch erlebt hat, desto eingeschränkter ist seine Selbstregulationsfähigkeit.
Betroffene spüren, dass etwas nicht stimmt. Beziehungen gestalten sich schwierig, immer wieder machen sich unkontrollierbare Gefühle breit: Wut, Angst, Trauer, Panik, ohne dass ein konkretes Ereignis bewusst ist.
In der Begleitung mit Menschen sind wir immer wieder mit scheinbar irrationalen Verhaltensmustern konfrontiert und finden keinen Zugang zu konstruktiven Lösungen. In der Traumalogik gedacht macht dieses Verhalten immer Sinn, auch wenn es oft sehr destruktiv ist. Durch ein verständnisvolles Gegenüber wird es Betroffenen möglich, diese Muster zu durchbrechen und einen gesünderen Umgang zu finden.
Das Wissen um Traumaspaltung, Verstrickungen und Täter-Opfer-Dynamiken kann den Umgang mit psychisch beeinträchtigten Menschen sehr erleichtern. Mögliche Fallstricken werden rechtzeitig erkannt, angemessene Reaktionen in Konfliktsituation können gefunden werden.
Sehr gerne möchte ich meine Erfahrungen aus der Praxis mit Euch teilen. Vielleicht findet Ihr Euch selber in dieser Dynamik gefangen oder macht diese Erfahrung in der Begleitung mit anderen Menschen.
ZIELGRUPPE
Therapeuten, Sozialarbeiter, Erzieher, Lehrer, Betroffene
ZUM ABLAUF
1. Kurzvortrag
2. Austausch in Kleingruppen
3. Erfahrungsaustausch in der Gruppe
4. Raum für Deine Fragen
ZEITFENSTER
18 bis 21 Uhr