Mein Name ist Henriette Rietz, ich bin selbstständige Filmemacherin und Illustratorin aus Berlin und seitdem ich selber Mutter bin, bin ich müde. Müde auf so vielen Ebenen. Müde, weil ich nicht mehr schlafen kann und weil der Tag kein Ende nimmt. Müde, weil ich immer muss, obwohl ich nicht mehr kann.

Dass Frauen, insbesondere Mütter, mental und körperlich erschöpft sind, wird mittlerweile auch in den Medien thematisiert. Es geht um Mental Load, Vereinbarkeit und Gleichberechtigung. Da liest man dann von Arztterminen und Kindergeburtstagen, die organisiert und Abendbrote, die parallel zur Erwerbstätigkeit irgendwo her gezaubert werden müssen. Und obwohl mich genau diese Tasks betreffen und extrem stressen, klingt das alles für mich zu banal.

Um den Ernst der Lage greifbarer und sichtbarer zu machen, möchte ich einen Kurzfilm über diese Thematik machen. Ein Film, der ganz konkret die Folgen von Mental Load, von Überlastung und Erschöpfung aufzeigt. Durch Gespräche mit anderen Müttern weiß ich, dass ich nicht die Einzige bin, die so überlastet ist, dass sie beispielsweise zwei Wochen lang mit einem Splitter im Fuß durch die Gegend läuft, weil sie keine Zeit findet ihn zu entfernen. Eine Freundin meinte mal zu mir, dass sie, obwohl sie fast ständig von ihren Kindern umgeben ist, sich noch nie so einsam, wie als Mutter gefühlt hat und ich verstehe sofort, was sie damit meint. Und wenn eine andere befreundete Mutter mit Absicht den Schnuller für die Kita zu Hause vergisst, damit ihr Kind am Abend früher schlafen geht, ist sie definitiv keine bad, sondern eine müde Mom.

Mit diesem Projekt möchte ich Müttern Raum für ihre Geschichten geben und darauf aufmerksam machen, was es eigentlich wirklich bedeutet, so überlastet zu sein. Und da auf dem Spielplatz alle immer nur lächeln, wird durch das Teilen von ehrlichen und persönlichen Aussagen, der einen oder anderen Mutter vielleicht Kraft gegeben. Denn nein, nicht nur du bist völlig Banane im Kopf.

So, und jetzt bist du dran. Welche Anekdoten möchtest du mir über dich als Mutter erzählen? In welchen Situationen merkt du, dass du als Mutter überlastet, müde, wütend oder erschöpft bist? Es können die einfachsten oder auch die schwerwiegendsten Dinge sein. Was ist dein Splitter-Im-Fuß-Moment?

Danke für deine Unterstützung!

Henriette

PS: Du kannst die folgenden Fragen völlig anonym oder auch mit deinem Namen und weiteren Hintergrundinformationen beantworten. Du musst nicht beide Fragen beantworten.