Liebe Kolleg*innen, liebe Interessierte,
Am
11. März 2023 jährt sich zum dritten Mal die Ausrufung der COVID-19 Pandemie
durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Auch wenn die Pandemie mit
regionalen Unterschieden noch nicht gänzlich überwunden ist finden sich
Stimmen, die bereits jetzt erste „Lehren“ aus der Pandemie ziehen.
Die „Geschichtsschreibung“ über die Pandemie hat begonnen und es wird spannend sein
zu verfolgen, welche der derzeit konkurrierenden Erzählungen sich durchsetzen werden
und was, rückblickend, in 10 oder 20 Jahren, berichtet werden wird: verdeutlichte
die COVID-19 Pandemie das Versagen der Weltgemeinschaft in Bezug auf den Zugang
zu Diagnostik, Impfstoffen und Medikation? Oder wirkte sie wie ein Weckruf, in
dessen Folge Strukturen geschaffen wurden, die sich positiv auf kommende
Pandemien ausgewirkte? Berichtet wird dann sicher auch, ob Deutschland der
Zuschreibung als „Global Health Champion“ gerecht geworden ist.
Es mehren sich erste Stimmen, die die Aufarbeitung der Erfahrungen durch den
Bundestag fordern. Wir begrüßen eine entsprechende, damit einhergehende,
Auseinandersetzung. Sie gibt uns als Zivilgesellschaft die Möglichkeit Aspekte zu
definieren und einzubringen, die uns wichtig sind und die bei einer allzu beschönigenden
„Geschichtsschreibung“ möglicherweise verloren gehen könnten: dabei kann es
auch darum gehen, welche Erfahrungen aus der Geschichte mit HIV auf COVID-19
hätten übertragen werden können und vice versa. Der Umgang und die Berücksichtigung
der Bedarfe von vulnerablen Gruppen; Erfahrungen mit Isolation und Ausgrenzung;
Stigma und Diskriminierung, und der Kampf um eine gerechtere Verteilung von
Präventions- und Behandlungsmaßnahmen: Parallelen gibt es viele!
Natürlich
fallen die Bewertungen in Bezug auf die COVID-19 Pandemie unterschiedlich aus:
es macht einen erheblichen Unterschied, ob Menschen aus dem globalen Süden,
Stellvertreter*innen der Industrie, Philantrophen oder Parlamentarier*innen
befragt werden.
Wir
freuen uns auf eine spannende Diskussion!